Southsiders – Die schöne Seite des Fußballs

Southsiders – Die schöne Seite des Fußballs
6. Februar 2017 teamGEIST

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Dieser Artikel ist Teil unserer Kampagne #UltrasForGood

Eine kleine Ultras Gruppierung der Vancouver White Caps protestiert auf ihre eigene Weise gegen den #muslimban von Donald Trump und macht damit Schlagzeilen.


Nach den Ereignissen des vergangenen Spieltags in Dortmund, bei dem Leipziger Fans von heimischen Ultras attackiert wurden, und dem kontroversen Banner in der Allianz Arena, welcher auf provokante Weise die Freiheit eines vermeintlichen Totschlägers propagierte (teamGEIST berichtete), findet man die schöne Seite der Ultras an einem Ort, von dem man denken würde, dass Fußball dort eigentlich keine große Rolle spielt.

So kündigten die Southsiders, eine Gruppierung der Vancouver Ultras-Bewegung, an nicht zu den Auswärtsspielen ihrer Mannschaft, den Vancouver White Caps, nach Portland und Seattle zu reisen. Grund für diese Entscheidung ist das von Donald Trump verhängte Einreiseverbot für Bürger aus sieben mehrheitlich muslimischen Ländern, dem Irak, Iran, Libyen, Somalia, Syrien, Sudan und Jemen. Die Vancouveranhänger bestehen nach eigenen Angaben aus ca. 700 Mitgliedern von denen etwa ein Dutzend vom Einreiseverbot betroffen waren. Das Einreiseverbot wurde erstmal gestoppt, jedoch ist die endgültige Entscheidung noch nicht getroffen. Solange kein definitives Urteil gefällt ist, werden die Southsiders keine gemeinsamen Trips organisieren. Der offizielle Start der MLS Regular Season ist am 03. März, jedoch hat die Preseason bereits begonnen.

 

„Es war eine harte Entscheidung, aber es geht um den Zusammenhalt unserer Gruppe“ äußerte sich Peter Czimmermann, Präsident der Southsiders, gegenüber den lokalen Medien dazu.
In einer Mitteilung auf ihrer Webseite heißt es:
„Seit unseren Gründungstagen stehen wir für Gleichheit und wir haben uns gegen Rassismus und Fanatismus ausgesprochen.“

Weiter heißt es man wolle seine Mitglieder nicht dazu auffordern, an Protesten oder Boykotts teilzunehmen. Die Mitglieder dürften selbst entscheiden, ob sie dennoch zu den Spielen reisen. Die Vorsitzenden der Southsiders bitten ihre Mitglieder in diesem Falle jedoch ihre Schals zuhause zu lassen, aus Respekt vor denjenigen, die nicht mit der selben Leichtigkeit und Freiheit die Grenzen überqueren dürfen.

Die Southsiders sind ein wichtiger Teil der Fangemeinschaft in Vancouver. 1999 gegründet, haben die Southsiders auch ein Stammpub, in dem sie sich vor den Heimspielen treffen und von dort aus gemeinsam durch die Straßen zum Stadion laufen.

 

 

Einige Zeitungen aus Vancouver, Portland und Seattle berichtete bereits von dieser Entscheidung. Damit setzt die kleine Gruppierung kanadischer Ultras ein großes Zeichen über die amerikanische Fußballwelt hinaus.

 

(BEITRAGSBILD: Matt Boulton, CC BY-SA 2.0)
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